Wissenschaftskommunikationsplattform für Jugendliche
 

fti @ AIT: Matchbesuch am Austrian Institute of Technology

Ich heiße Isabel Lesjak, bin Schülerin der GIBS in Graz und wirke seit 2009 als fti-Scoutin beim fti-remixed Projekt mit. Als fti-Scoutin begeistere ich Jugendliche für FTI-Themen, mache bei fti-Aktionstagen mit und begleite Schulklassen bei Matchbesuchen. Meine Erlebnisse und Eindrücke dokumentiere ich hier im fti-Blog. Heute möchte ich über den fti-Matchbesuch am Austrian Institute of Technology berichten:

Am 19. November besuchten 15 SchülerInnen der Sir Karl Popper Schule (Wiedner Gymnasium) und ich das Safety & Security Department des AIT, welches sich im TechGate Vienna befindet. Dort wurden wir von Herrn Mag. (FH) Michael Mürling empfangen, der uns einen Überblick über das AIT gab und dessen Safety & Security Department vorstellte. Hier eine kurze Zusammenfassung der Präsentation:

Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Als angewandtes Forschungsinstitut stellt es eine wichtige Brücke zwischen innovativer Grundlagenforschung und aktuellen Bedürfnissen der Industrie & des Marktes dar. In den fünf Departments namens Energy, Mobility, Health & Environment, Safety & Security und Foresight & Policy Development wird an wichtigen Zukunftsthemen geforscht.
Die drei zentralen Forschungsgebiete des Safety & Security Departments beschäftigen sich mit Intelligent Vision Systems, Future Networks and Services, sowie Highly Reliable Software and Systems.

Nach dieser kurzen Einleitung wurden die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, um sogleich die spannenden Forschungsbereiche eHealth & Ambient Assisted Living und 3D Vision & Modelling kennen zu lernen.

3D ist mehr als Entertainment

Für meine Schülergruppe und mich ging es zuerst in den Bereich der 3D Vision. Gleich beim Betreten des Demo Raumes waren wir fasziniert von diesem 3D-Bildschirm:

3D Bildschirm
3D Bildschirm

Wie uns Herr DI Oliver Zendel erklärte, ist dies Teil eines Stereo-Vision Systems mit 3 Kameras. Nach dem Triangulationsprinzip werden die Tiefen, der Abstand zur Kamera sowie die Körpergrößen der Personen errechnet – und das alles in Echtzeit! Diese Technologie wird heutzutage unter anderem zur visuellen Hinderniserkennung für autonome Züge genutzt: diese sind mit speziellen Kameras, Sensoren und Software ausgestattet, die während der Fahrt die Umgebung einscannen und etwaige Objekte oder Personen am Gleis erkennen – somit kann der Zug rechtzeitig abbremsen.

Als nächstes Highlight stellte uns Frau Mag. Monika Gassauer den 3D Dentalscanner vor:

3D Dentalscanner
3D Dentalscanner

Dieser ist der derzeit kleinste optische 3D Scanner der Welt! Mit ihm können Zahnärzte nun Zähne berührungslos vermessen anstatt wie bisher Silikon-Abdrücke zu machen. Der Dentalscanner besteht aus einem Laser, der Muster auf die Zahnoberfläche projiziert und 2 digitalen Kameras, die somit die Zähne scannen. Mittels USB-Anschluss werden die Bilddaten an ein Program übermittelt, das dann in Echtzeit ein dreidimensionales Modell der Zähne erstellt. Aus dem 3D-Scan lässt sich dann auch ein 3D-Modell ausdrucken.
Anwendungsbereiche für diesen innovativen Scanner finden sich im Prinzip überall, wo man Oberflächen detektieren will – also nicht nur beim Zahnarzt, sondern auch in der Medizintechnik und in der Archäologie.

Das Gesundheitssystem von Morgen

Nach einer halben Stunde war es war es Zeit, den Themenbereich eHealth zu entdecken:
Frau DI (FH) Angelika Dohr präsentierte uns Konzepte für das Gesundheitssystem der Zukunft, welches vor allem auf Telemonitoring und RFID basiert. Das bedeutet, dass vor allem ältere Menschen mit chronischen Krankheiten, mithilfe ihrer Smartphones und speziellen Apps tagtäglich Gesundheitsdaten wie z.B. den Blutdruck erfassen. Aus diesen Daten erkennt ein Software-Programm die wichtigsten langfristigen Trends, die den Ärzte präsentiert werden – diese greifen dann bei Bedarf ein. So können akute Krankenhausaufenthalte vermieden und gleichzeitig chronisch kranke Menschen von allzu häufigen Arztbesuchen entlastet werden.

Ein Highlight war sicher die Demonstration des innovativen Systems zur Blutdruckmessung & Datenübertragung. Anstatt alle 2 Wochen für die Blutdruckmessung zum Arzt zu gehen, bekommen Patienten mit Bluthochdruck ein Messgerät für zuhause sowie ein NFC-fähiges Handy mit installierter Android App. Nach der Blutdruckmessung hält man das Smartphone vor eine ID-Card um die App zu starten. Dann hält man das Handy vor das Blutdruckmessgerät und vor Symbole, die das Wohlbefinden / Aktivitäten ausdrücken (siehe Bild unten). Der Blutdruckwert wird somit an die App übermittelt und an den betreuenden Arzt gesendet.

Handy beim Erfassen des Gesundheitszustandes

Den Abschluss dieses interessanten Matchbesuches bildete eine offene Fragerunde, in der die Forscher weitere Fragen beantworteten, mit den neugierigen Schülern diskutierten und über ihre Ausbildung und den Arbeitsalltag am AIT erzählten.

Vielen Dank an das AIT für diesen großartigen Einblick in die Welt der Forschung!

Hier ein paar Eindrücke:

Mag. Monika Gassauer demonstriert den 3D Dentalscanner
Mag. Monika Gassauer demonstriert den 3D Dentalscanner
DI Oliver Zendel im Gespräch mit den Jugendlichen
DI Oliver Zendel im Gespräch mit den Jugendlichen
SchülerInnen im Dialog mit DI(FH) Angelika Dohr
SchülerInnen im Dialog mit DI(FH) Angelika Dohr
SchülerInnen des Wiedner Gymnasiums/Sir Karl Popper Schule
SchülerInnen des Wiedner Gymnasiums hören gespannt zu

Weitere Fotos vom Event gibt es auf der Facebook und Flickr-Seite von fti-remixed.

 

 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert